Das Aufladen gehört zu den essenziellen Vorgängen bei Tesla. Gleichzeitig ist es ein kontrovers diskutierter Bestandteil immer noch existierender Vorurteile, die so manchen vom E-Auto abhalten. Dementsprechend können sich Hersteller hier mit guten Werten und reibungslosen Abläufen aber auch profilieren und Interessenten von sich überzeugen.
Tesla ist mit seinem Supercharger-Netzwerk seit Jahren ganz vorne mit dabei und bietet seinen Kunden ein hervorragendes Lade-Erlebnis.
Dennoch gibt es als Tesla-Fahrer einiges zu beachten. Aus diesem Grund haben wir diesen Lade-Guide für Sie zusammengestellt. Am Beispiel des beliebtesten Tesla, dem Model 3, erläutern wir hier alles Wichtige rund ums Thema Laden.
Tesla Model 3: Ladeleistung
Alle Model-3-Spezifikationen können an einer Wallbox (oder sonstigen Wechselstrom-Anlagen) mit maximal 11 kW geladen werden, mit 22 kW zu laden ist also aktuell nicht möglich.
Schnellladen am Supercharger mit Gleichstrom klappt in der Basisversion mit maximal 170 kW, in den teureren Versionen mit maximal 250 kW, – sofern man eine der neueren Ladestationen findet, die derartige Ladeleistungen unterstützen.
Laden Sie zu Hause an einer Haushaltssteckdose, können Sie auch die Ampere-Stärke regeln, mit der geladen werden soll.
Tesla Model 3: Ladezeit berechnen
Basierend auf diesen Werten kann man selbst eine grobe Ladedauer errechnen. Dazu teilt man einfach die Batteriegröße durch die vorliegende Ladeleistung. So kommt man zum Beispiel beim aktuell verkauften Basis-Model-3 (2022) mit 62-Kilowattstunden-Akku auf knappe 5 Stunden und 38 Minuten Ladezeit an der 11-kW-Wallbox oder 22 Minuten Ladezeit beim Schnellladen mit dauerhaft 170 kW.
Es handelt sich insbesondere beim Schnellladen aber nur um ungefähre Richtwerte, da die maximale Ladeleistung nur unter idealen Bedingungen einigermaßen konstant gehalten werden kann und Verluste durch Wärme nicht berücksichtigt sind. Deshalb stimmen auch die vom Bordcomputer errechneten Zeiten nie zu 100 %, – aber sie sind nah dran.
Wie weit sollte man das Model 3 laden?
Die volle Ladezeit von 0 auf 100 Prozent wird man aber ohnehin nur sehr selten benötigen. Abgesehen davon, dass man das Model 3 nie ganz leer fahren sollte, ist es für den Akku auch schädlich, ihn jedes Mal komplett vollzuladen. Deshalb sollte man die volle Kapazität nur für lange Fahrten ausschöpfen und ansonsten versuchen, den Ladestand zwischen 10–20 und 80–90 % zu halten.
Achtung: Dies gilt nur für Model 3, die keine neuartige LFP-Batterie (Lithium-Eisenphosphat) verbaut haben – diese Batterieform soll regelmäßig zu 100 % geladen werden. Im Einstellungsmenü des Model 3 kann auch ein maximales Ladelevel eingestellt werden, sodass man das Kabel guten Gewissens einfach eingesteckt lassen kann.
Tesla Model 3: Ladekabel-Lieferumfang
Apropos Kabel: Was ist eigentlich im Lieferumfang des Model 3 enthalten? Tesla lieferte jahrelang den sogenannten Mobile Connector sowie ein Typ-2-Kabel aus. Bei Ersterem handelt es sich um ein Kabel, mit dem Sie an jeder 230-V-Haushaltssteckdose mit maximal 3 kW laden können, – also eine Art Notlösung. Der „Gen 2 Mobile Connector“ ist seit April 2022 nicht mehr im Lieferumfang dabei und muss bei Tesla dazugekauft werden.
Das Typ-2-Kabel befähigt Sie, an öffentlichen Ladestationen aller Art anzudocken, falls dort kein Kabel vorhanden sein sollte. Auch hier kann aber nur recht langsam mit maximal 11 kW geladen werden. Meist werden Sie daher ohnehin zum schnellen Supercharger fahren, der bereits mit Kabeln ausgestattet ist oder nachts zu Hause an der Wallbox aufladen.
Was dem Lieferumfang ebenfalls fehlt, ist eine Abdeckung für die Ladebuchse. Diese verhindert, dass Schmutz, Staub und Regen in die Ladeöffnung gelangen und dort Schäden verursachen. Bei Teslabs finden Sie eine passende Ladebuchsenabdeckung für Model 3/Y.
Ladeplanung auf längeren Fahrten
Jeden Morgen mit vollem Akku zur Arbeit zu fahren ist eben einfach etwas Schönes. Doch wie sieht es aus, wenn man mit dem Model 3 in den Urlaub fahren möchte und die Strecke die maximale Reichweite übersteigt? Wie plant man am besten die Ladestopps?
Die Antwort lautet: Gar nicht! Derartige Arbeiten lässt man den Navigationscomputer im Tesla erledigen, der die Route plant und Pausen zum Laden perfekt integriert. Sogar mit wie viel Akku man ankommen möchte, kann man vorgeben, – warum also die Schwerstarbeit selbst erledigen?
Mit dem Model 3 an öffentlichen Ladesäulen laden
Die einzige Situation, in der das nötig wäre, ist, wenn man keinen Supercharger, sondern eine andere öffentliche Ladesäule ansteuern möchte, – etwa in einem Hotel oder auf einer Autobahnraststätte. Diese Stationen werden nämlich vom Navigationssystem des Model 3 auch berücksichtigt. Es zeigt also nicht nur Supercharger, sondern inzwischen auch Ladesäulen anderer Hersteller wie Ionity oder EnBW an.
Dennoch, und das ist einer der Vorteile bei Tesla, ist das Laden dort natürlich möglich, während man sich die Supercharger bislang nur mit anderen Tesla-Kunden teilen muss.
Was kostet das Laden mit dem Model 3?
Auch wenn der Tesla die Ladestopps plant und einen beim Hinfahren unterstützt; zahlen muss man dann doch selbst. Vorbei sind die Tage kostenloser Supercharger-Nutzung für Tesla-Kunden.
Mittlerweile zahlt man an Teslas Ladestationen zwischen 56 und 58 Cent pro Kilowattstunde. Multipliziert man das mit der maximalen Akkukapazität des Model 3 (je nach Version und Produktionsjahr zwischen 52 und 82 kWh), erhält man Kosten von 29,12 € bis 47,56 € für eine volle Batterieladung – immer noch deutlich billiger als ein durchschnittlicher Verbrenner heutzutage.
Wer zu Hause lädt, kommt je nach Stromtarif aktuell mit durchschnittlichen 36–40 Cent pro Kilowattstunde noch mal billiger weg. Und wenn Strom aus einer eigenen Solaranlage genutzt werden kann, dann könnte man das Model 3 im Unterhalt schon fast als spottbillig bezeichnen.
Supercharger oder Wallbox? Was ist schonender?
Das Laden zu Hause ist aber nicht nur komfortabler und günstiger, sondern für den Akku auch tendenziell schonender. Die hohen Ladeströme an Schnellladestationen sorgen zwar dafür, dass man schnell wieder weiterfahren kann, sind für die Batterie des Model 3 aber nicht ideal.
Häufiges Laden hingegen ist nicht so schädlich, wie man vielleicht denken mag. Am besten lädt man daher jeden Abend zu Hause an der Wallbox bis 80 oder 90 % (offizielle Tesla-Empfehlung) und nutzt Supercharger nur bei Bedarf und auf längeren Strecken.
Tesla Model 3 an der Steckdose laden?
Eine Wallbox kann allerdings teuer in der Anschaffung sein. Sich diese Kosten zu sparen und per mitgeliefertem Mobile Connector an der Haushaltssteckdose zu laden, ist dennoch keine gute Idee.
Zwar sind die maximal möglichen 3 kW Ladeleistung sehr schonend für die Batterie, allerdings ist auch der Verlust durch die enorme Ladezeit von bis zu einem Tag recht hoch – sowohl zeitlich als auch energetisch. Hinzu kommt das Brandrisiko durch die Dauerbelastung der dafür nicht ausgelegten Stromleitungen. Das Laden an der Steckdose sollte daher immer eine Notlösung sein.
Das Geld für eine Wallbox ist in den meisten Fällen gut investiert. Schließlich holen Sie erst durch die Möglichkeit, zu Hause schnell und sicher zu laden, das volle Tesla-Erlebnis aus Ihrem Model 3 heraus.
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