Tesla Model 3 2024: Alle Unterschiede und Neuheiten des Facelifts

Seit 2017 wird das Model 3 produziert, seit 2019 ist es in Europa offiziell erhältlich. In dieser Zeit hat der Mittelklassewagen so einige Verkaufsrekorde aufgestellt, es gab aber erst ein einziges Facelift Ende 2020.

Nun aber haben erneut Verbesserungen Einzug gehalten: Das überarbeitete Tesla Model 3 2024 wurde Ende August 2023 vorgestellt und hört intern auf den Namen Tesla Model 3 Highland.

Alles zum neuen Model 3 Facelift und den Unterschieden zum Vorgängermodell lesen Sie hier.

Tesla Model 3 Highland: Der logische Schritt für Tesla

Mit dem Facelift macht Tesla einen wichtigen Schritt, um den Erfolg des Mittelklasse-Wagens auch in den kommenden Jahren sicherzustellen. Zwar ist das Model 3 nach wie vor ein Bestseller und hat es mittlerweile sogar in die Top 20 der meistverkauften Autos aller Antriebsarten geschafft, doch die Konkurrenz schläft nicht.

Das Angebot an E-Autos ist so groß wie nie und ständig kommen neue Innovationen, Trends und Verbesserungen auf den Markt. Es ergibt also nur Sinn, ein Auto, dessen Grunddesign aus dem Jahr 2018 stammt, aufzupeppen und an die aktuellen Trends anzupassen. Diesem Gedanken kommt Tesla mit dem Highland-Modell nach.

Die ersten dieser Fahrzeuge sind bereits auf den Straßen Europas unterwegs und sollten einfach zu erkennen sein – denn die Änderungen, die das Facelift beinhaltet, sind nicht nur technischer, sondern auch optischer Natur.

Tesla hat dabei einen besonderen Fokus auf die Erhöhung des Fahrkomforts sowie die weitere Verbesserung der Effizienz gelegt. Auch das digitale Angebot im Innenraum wurde erweitert.

Übrigens: Während das Highland-Modell in Europa schon einige Monate verfügbar ist, kam es erst am 10. Januar 2024 in die nordamerikanischen Konfiguratoren. Das zeigt unter anderem auch, wie wichtig der europäische Markt inzwischen für Tesla ist.

Tesla Model 3 2024: Das ist neu und anders

Das Tesla Model 3 Facelift 2024 soll den Bestseller auf den neuesten Stand bringen und fit für die kommenden Jahre machen. Tesla behauptet, 50 Prozent aller Fahrzeugteile ersetzt beziehungsweise verändert zu haben. Da das schwer zu verifizieren ist, wollen wir uns auf die tatsächlich sicht- und spürbaren Änderungen konzentrieren. Beginnen wir also mit den optischen Neuerungen!

2024 Tesla Model 3: Neue Scheinwerfer, neues Heck

Die wohl auffälligste Design-Veränderung findet sich am vorderen Ende des Model 3: Die Scheinwerfer sind wesentlich schmaler und länger als zuvor, was das Auto etwas aggressiver erscheinen lässt.

Außerdem wurden einige Lufteinlässe sowie die Nebelscheinwerfer in der Frontschürze entfernt, diese ist nun glatter und aufgeräumter. Lediglich ein Lufteinlass unterhalb des Nummernschilds ist geblieben; ganz ohne geht es dann doch nicht.

Des Weiteren sind die wenigen Linien der Fahrzeugkontur noch schärfer als bisher, was zu einem extrem sauberen Look beiträgt – der Engländer würde wahlweise „very sleek“ oder „super smooth“ sagen. Das alles verbessert den cw-Wert, der von 0,23 auf 0,219 sinkt. Somit wird das Model 3 in Betrachtung der Gesamtfläche zum aerodynamischsten aller Teslas und senkt seinen Verbrauch weiter; doch dazu später mehr.

Ebenfalls ein direkter Eye-Catcher: das neue Heck. Wofür frühere Modelle noch einen Schriftzug-Aufkleber kaufen mussten, um das ikonische Wort auf der Rückseite zu haben, erstreckt sich auf dem Highland nun standardmäßig der Schriftzug „TESLA“.

Des Weiteren wurden auch hier die Leuchten verändert, diese sind nun als ein einziges, „C“-förmiges Stück komplett mit dem Kofferraumdeckel verbunden. Zuvor waren die Rückleuchten zweigeteilt und nur die Hälfte bewegte sich mit dem Kofferraumdeckel.

Ähnlich wie die Frontschürze hat auch die hintere Stoßstange ein neues Design bekommen. Der schwarze Plastikteil reicht nun weiter nach oben, die Reflektoren sind in ihn integriert anstatt wie zuvor alleinstehend.

Darüber hinaus kommen mit dem Tesla Model 3 Facelift 2024 zwei neue Farben, die wir schon vom Model S und Model X kennen – Ultra Red und Stealth Grey – und auch das Felgendesign wurde überarbeitet. All diese Maßnahmen tragen dazu bei, dass sich das „neue“ Model 3 vom „alten“ optisch klar abgrenzt, ohne seine eindeutige Identität zu verlieren.

Wer einen Meterstab zur Hand nimmt, kommt indes auch ohne Kenntnis der optischen Änderungen mit der Unterscheidung zurecht: Das Highland-Modell ist mit 4,72 Metern knapp 2,5 Zentimeter länger als sein Vorgänger. Der Radstand, maßgeblich für den verfügbaren Platz im Innenraum, hat sich allerdings nicht verändert.

Tesla Model 3 Highland Interior

Im Innenraum setzen sich die optischen Neuerungen fort. Schnell fällt auf, dass an der Lenksäule keine Hebel mehr zu finden sind – geblinkt wird nun per touchsensitivem Knopf auf dem Lenkrad. Auch der Scheibenwischer wandert als halb-physischer Knopf auf das Lenkrad, gemeinsam mit einer Taste für die Aktivierung der Umgebungskameras. Frei programmierbare Knöpfe gibt es im Highland nicht mehr.

Für manche mag der Wegfall der Hebel eine gute Nachricht sein, für andere nicht. In jedem Fall wird Teslas Designsprache der maximalen Minimalisierung damit konsequent weitergeführt.

Ein Lichtblick für alle Gegner dieser Vorgehensweise: Die Hupe wandert in die Mitte auf den Airbag, wo sie schnell und einfach betätigt werden kann und wo sie auch bei fast jedem anderen Auto sitzt. Das Lenkrad selbst bleibt rund, ein Yoke oder Ähnliches ist nicht in Sicht.

Weitere Änderungen finden sich am Armaturenbrett: Dieses ist nun von einem Ambiente-LED-Streifen umgeben, der die Windschutzscheibe entlangläuft und sich bis in die Türen erstreckt. Das verleiht dem Cockpit einen futuristischen Look. Wie es nicht anders zu erwarten war, kann die Farbe des LED-Streifens jederzeit verändert werden.

Im Zuge des Facelifts verschwindet auch die Holzoptik, die bisher das Armaturenbrett des Model Y zierte, zugunsten eines stoffartigen Paneels, das moderner, jugendlicher und technischer wirkt als sein Vorgänger. Wenn Tesla jetzt noch das autonome Fahren meistert und auf das Lenkrad verzichten kann, ist das Cockpit nur noch ein stylischer Hintergrund für das prominent platzierte Display.

Wer sein neues Auto sogar weiter aufrüsten möchte, dem stehen mit unserem Tesla Model 3 Highland Zubehör zahlreiche sinnvolle Ergänzungen bereit.

Änderungen an der Rücksitzbank

Doch nicht nur dem Cockpit, auch dem Fond lässt Tesla einige Verbesserungen zukommen. Besonders praktisch für Familien: Auch die hinteren Sitze bekommen nun ein Display, das in die Rückseite der Mittelkonsole eingelassen ist – ähnlich wie man es auch im Model S und Model X findet.

Dieses 8 Zoll große Display kann genutzt werden, um die Klimaanlage einzustellen, Musik auszuwählen und natürlich um Filme zu schauen und Spiele zu spielen. Perfekt für Tesla-Fahrer mit Kindern auf langen Urlaubsfahrten.

Ebenfalls eine Neuerung auf der Rücksitzbank: Die Sitze sind nun ein Stück weiter vom Boden entfernt und besser gepolstert, was das Sitzen darin deutlich angenehmer machen soll. Zuvor hatten sich einige Kunden und auch Automobil-Journalisten negativ über die Rücksitzbank geäußert, die doch sehr nah am Boden montiert sei und Passagiere damit zu einer ungemütlichen Sitzhaltung zwingen würde.

Ein Stück weit ist dieses Problem angesichts des batteriebedingt hohen Bodens und der abfallenden Dachlinie unvermeidbar, Tesla scheint aber einen Weg gefunden zu haben, zumindest eine kleine Verbesserung zu ermöglichen.

Technische Änderungen und neue Materialien

Zahlreiche Neuerungen im Model 3 Highland betreffen auch die Hardware und die verbauten Materialien, mit einem besonderen Fokus auf Geräuschreduzierung. Zu viel Windgeräusche waren einer der Hauptkritikpunkte am Vorgänger des Highland, was Tesla nun mit verschiedenen Maßnahmen adressiert hat.

So gibt es rundum doppelt verglaste Fenster (zuvor waren nur die Windschutzscheiben und die beiden vorderen Fenster mit Akustikglas versehen), und auch die Innenraum-Materialien wurden anhand Ihrer Fähigkeit zur Geräuschabsorption ausgewählt. Dabei wurde laut Tesla auch die allgemeine Wertigkeit der verbauten Materialien erhöht.

Leiser wird das neue Model 3 zudem dank speziell entwickelten Reifen, die Rollgeräusche reduzieren und nebenbei auch noch die Effizienz steigern sollen. Leider wird durch die neuen Reifen die Höchstgeschwindigkeit beeinträchtigt, sie sinkt von 225 beziehungsweise 233 km/h auf nun 201 km/h.

Die neuen Reifen sollen neben der Geräuschreduzierung zudem zu einem komfortableren Fahrerlebnis beitragen, da sie besser federn als zuvor. Um in diesem Bereich aber noch besser zu werden, hat Tesla zusätzlich das komplette Fahrwerk neu designt, mit neuen Federn und Dämpfern sowie neuer Geometrie und überarbeiteten Aufhängepunkten.

Technische Neuerung im Interior

Im Innenraum fallen technisch erst einmal keine Änderungen direkt auf, doch es gibt sie auch hier. So bekommt das Highland Model 3 ein neues, helleres Display (wenngleich der darunterliegende Computer gleichbleibt). Dank eines schmaleren Rands bietet der Bildschirm trotz gleichbleibender 15,4 Zoll tatsächlich mehr nutzbare Fläche.

Tipp: Wenn Sie ein neues Model 3 Highland fahren und Ihren beiden Display im neuwertigen Zustand behalten sollen, dann schützen Sie sie mit passenden Schutzgläsern.

Des Weiteren führt Tesla neben der bereits vorhandenen Sitzheizung auch eine Sitzbelüftung für die Vordersitze ein, wodurch im Sommer ein deutliches Plus an Komfort entsteht: Endlich keine verschwitzten T-Shirts und Hosen mehr, die am Sitz kleben bleiben. Um dieses Feature zu ermöglichen, sind die Sitzoberflächen perforiert, was auch spürbar zu einem hochwertigen Innenraum-Look beiträgt.

Nicht unberührt blieb auch das Soundsystem, welches nun in der Premium-Variante über 17 Lautsprecher (bisher 14) und zwei Subwoofer verfügt. Das Basis-System bekommt immerhin neun Lautsprecher und einen Subwoofer.

Den Premium-Sound gibt es im Model 3 Long Range, das Basis-System im Model 3 mit Hinterradantrieb. Spotify, Apple Music und Tidal sind in jedem Fall im Infotainment-System integriert, benötigen aber nach wie vor die Premium-Konnektivität um mobil funktionieren zu können.

Zu guter Letzt will Tesla auch die Konnektivitätsfunktionen wie WLAN, Bluetooth und LTE-Mobilfunk weiter optimiert haben. Da diese zuvor aber bereits hervorragend funktioniert haben, ist fraglich, ob der Nutzer die Verbesserungen im Alltag bemerken wird.

Tesla Model 3 Highland Reichweite

All die Änderungen im äußeren Design machen das Model 3 noch effizienter als es bisher schon war. Bis zu 8 % soll die Effizienzsteigerung betragen beziehungsweise der Verbrauch sinken.

So kommt das Standard-Modell mit Hinterradantrieb laut offiziellen WLTP-Werten auf einen Verbrauch von 13,2 kWh pro 100 Kilometer, das Long-Range-Modell mit seinen zwei Motoren genehmigt sich für diese Strecke 14,0 kWh – beides extrem gute Werte.

Um sich die Dimensionen vor Augen zu führen: Die Verbrauchswerte entsprechen dem Brennwert von 1,35 beziehungsweise 1,43 Litern Diesel. Diesen Verbrauch auf hundert Kilometer schafft kein Verbrenner; selbst wenn man davon ausgeht, dass der Verbrauch des Tesla nach WLTP nicht ganz realistisch ist.

Für die WLTP-Reichweite bedeuten die sparsamen Verbräuche jedenfalls Folgendes:

Wichtig dabei: Die Werte für 18-Zoll-Felgen sind von Tesla geschätzt, offiziell sind nur die 19-Zoll-Werte.

Zum Vergleich: Der Highland-Vorgänger fuhr nach WLTP 491 (Standard) beziehungsweise 602 Kilometer (Long Range) weit und verbrauchte 14,4 – 14,7 kWh auf Hundert Kilometer. Einen derartigen Reichweitenzuwachs ohne größere Veränderungen am Fahrzeug zu erreichen ist durchaus beachtlich.

Interessant ist auch, dass trotz dieser deutlich verbesserten Werte andere Leistungsdaten wie die Beschleunigung (6,1 bzw. 4,4 Sekunden auf Hundert) gleich geblieben sind. Auch gibt es bislang keine Hinweise darauf, dass die Batterie verändert worden wäre. Die Verbesserungen sind also allein auf die Änderungen in der Aerodynamik sowie auf etwaige Fortschritte in der Antriebstechnik zurückzuführen.

Ein weiterer Gedanke hierzu: Dass Tesla beim Model 3, das ohnehin eines der sparsamsten und effizientesten E-Autos ist, nochmal 8 % herausholen kann, spricht für die Innovationskraft und Expertise der Tesla-Ingenieure. Es zeigt aber auch, wie groß die Konkurrenz und damit der Innovationsdruck in diesem Bereich sind und wie wichtig die Reichweite als Kaufargument noch immer ist.

Tesla Model 3 2024 Preis

Obwohl viel verändert und verbessert wurde, ist das neue Tesla Model 3 nicht wirklich teurer geworden. Der Tesla Model 3 Highland Preis liegt aktuell bei 42.990 € für die Standard-Variante und 51.990 € für das Long-Range-Modell.

Damit muss man für das Highland weniger auf den Tisch legen, als das lange Zeit bei seinem Vorgänger der Fall war, – wobei die Preise bei Tesla ja bekanntlich recht stark und häufig schwanken können.

Der einzige Grund, warum das Model 3 Highland letztlich doch teurer werden könnte als vergangene Versionen, ist der Wegfall der staatlichen E-Auto-Prämie. Diese wurde Ende 2023 als Sparmaßnahme eingestellt, wobei daran natürlich weder Tesla noch das neue Modell Schuld tragen.

Es wird sich zeigen, ob und wie stark sich diese Änderung auf die Absatzzahlen von Tesla und dem E-Auto-Markt allgemein auswirkt. Mit steigenden Effektivpreisen wächst jedenfalls die Bedeutung eines soliden Produkts und eines hervorragenden Marketings – beides Stärken von Tesla. Doch zurück zur Preisgestaltung des Model 3 Highland:

Für die zwei neuen Farben „Ultra Red“ und „Stealth Grey“ werden je 2.000 € Aufpreis fällig. Zudem gibt es nach wie vor die Farben „Solid Black“ und „Deep Blue Metallic“ für 1.300 € sowie das aufpreisfreie „Pearl White“.

Auch sonst hat sich an den Extras wenig geändert. Die neu designten 19-Zoll Nova-Felgen gibt es für 1.700 € mehr, das weiße Interieur für 1.200 € und die für eine Tonne Zuglast taugliche Anhängerkupplung gibt es für 1.350 €. Auch die beiden Autopilot-Pakete „Enhanced Autopilot“ und „Full Self Driving Capability“ bleiben mit 3.800 € und 7.500 € unverändert.

Performance-Variante kommt später

Wie Ihnen beim Lesen dieses Textes vielleicht schon aufgefallen ist, ist immer nur von der Standard- und der Long-Range-Variante des Model 3 die Rede.

Das liegt nicht daran, dass mit diesen zwei Varianten bereits alle Neuerungen abgedeckt wären, sondern daran, dass die Performance-Version des Highland-Facelifts noch nicht vorgestellt wurde und aktuell im Tesla-Konfigurator auch nicht aufgeführt wird (Stand März 2024).

Die Leistungsbombe der Model-3-Familie wird im Laufe des Jahres zurückerwartet – wir sind gespannt, ob Sie noch schneller wird als zuvor oder ob sich die Änderungen wie beim Rest der Model-3-Familie auf Optik und Komfort beschränken.

Tesla Model 3 Highland: Fazit

Mit den Änderungen, die im Zuge des Model 3 Highland-Facelifts eingeführt wurden, hat Tesla wichtige Kritikpunkte adressiert, aber auch bereits gut funktionierende Teile weiter verbessert. Beachtlich ist vor allem die Steigerung bei der Reichweite, aber auch beim Komfort (Geräuschreduzierung) sowie beim Entertainment (Display für die Rücksitze) – und natürlich der Fakt, dass das alles zum selben Preis wie zuvor zu haben ist.

Mit den Verbesserungen ist das Model 3 mehr als je zuvor der „kleine Bruder“ des luxuriösen Model S, der diesem bis auf die Größe und die Leistung in wenig nachsteht.

Auf diese Weise sichert sich das Model 3, das ohnehin schon ein Kassenschlager ist, auch in Zukunft einen Platz ganz an der Spitze der Elektro-Welt und ist nun auch designtechnisch wieder der letzte Schrei. Sorge bereitet da eigentlich nur die Einstellung der E-Auto-Förderung; doch Tesla hat sich in der Vergangenheit stets auch in schwierigen Marktsituationen erfolgreich gezeigt.

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