Over-the-Air-Updates, Netflix schauen während das Fahrzeug lädt oder unterwegs auf den Kamerafeed des geparkten Autos zugreifen – für solche technischen Spielereien ist Tesla bekannt und beliebt. Viele davon funktionieren allerdings nur mit der Tesla Premium Konnektivität, einem kostenpflichtigen Abonnement.
Aktuell kostet das Extra 9,99 € pro Monat. Es stellt sich die Frage: Spielt man das Spiel mit und zahlt jeden Monat 10 Euro extra oder kann man auf die Features verzichten?
In diesem Artikel wollen wir Pro und Contra abwägen, Alternativen vorstellen sowie auch allgemeine Informationen zur Premium-Konnektivität präsentieren.
Tesla Premium Konnektivität Kosten
Wie bereits erwähnt, liegen die Tesla Internet Kosten für die Premium-Konnektivität in Deutschland bei 9,99 € pro Monat. Es handelt sich um ein laufendes Abonnement, das jederzeit begonnen und wieder gekündigt werden kann.
Bei allen Fahrzeugen, die vor dem 30. Juni 2018 bestellt wurden, ist Premium-Konnektivität lebenslang gratis dabei. Alle später bestellten Teslas bekommen immerhin noch einen gratis Testzeitraum von 30 Tagen (Model 3/Y) beziehungsweise sogar einem ganzen Jahr (Model S/X).
Premium Konnektivität Tesla: Was bekommt man?
Wer das Premium-Abo bucht, bekommt im Wesentlichen eine in vielen europäischen Ländern gültige Mobilfunkverbindung.
Darüber kann dann prinzipiell unbegrenzt im Internet gesurft, Musik und Filme (z. B. über Netflix, Disney+, etc.) gestreamt und der Video-Feed des Wächter-Modus betrachtet werden.
Außerdem werden potenziell nützliche Echtzeit-Verkehrsdaten in der Navigation angezeigt. Es besteht auch die Möglichkeit, Google Maps als Satellitenbild darzustellen.
Ein weiterer Vorteil: Sie bekommen bei der Tesla Premium Konnektivität Spotify gratis dazu. Den Account können Sie allerdings nur im Tesla benutzen. Andere Accounts wie etwa Netflix müssen weiterhin selbst abgeschlossen und bezahlt werden.
Welche Funktionen gibt es mit Basis-Verbindung?
Wenn Sie das Premium-Abo nach Ablauf des kostenlosen Testzeitraums nicht buchen, werden Sie in die sogenannte „Basis-Konnektivität“ zurückgestuft. Diese ist laut Tesla acht Jahre ab Kauf kostenlos für Ihren Tesla verfügbar. Was danach passiert, ist bislang unklar.
Auch in der Basis-Konnektivität ist Ihr Tesla mit dem Mobilnetz verbunden, um grundlegende Funktionen wie Over-the-Air-Updates, verkehrsdatenbasierte Navigation und aktuelle Supercharger-Daten zur Verfügung zu stellen.
Um softwaretechnisch auf dem neuesten Stand zu bleiben und einen vernünftigen Navigationscomputer zu haben, brauchen Sie das Premium-Abo also nicht.
Tesla Premium Konnektivität aktivieren
Wenn Sie die Premium Konnektivität abonnieren möchten, können Sie das einfach über die Tesla App oder den Fahrzeugbildschirm tun. Dazu müssen Sie eine Zahlungsmethode (z. B. Kreditkarte) hinterlegt haben.
Wenn Sie die Tesla Premium Konnektivität kündigen wollen, geht das ebenfalls über die Tesla App. Die Kündigung wird stets zum Ende des jeweiligen Abrechnungszeitraums, also der laufenden 30-Tage-Periode, wirksam. Bis dahin bleiben die Vorteile des Abonnements erhalten. Ihre Tesla Premium Konnektivität Rechnung können Sie in der Tesla App unter Upgrades -> Verwalten -> Abonnement einsehen.
Sie merken: Vieles läuft bei Tesla über die App. Falls Sie damit noch nicht warm geworden sind, haben wir für Sie einen kompletten Tesla-App-Guide zusammengestellt. Dort finden Sie alle wichtigen Infos sowie Tipps und Tricks.
Tesla Premium Konnektivität funktioniert nicht
Wenn die Features der Premium-Konnektivität nicht funktionieren, kann das vielfältige Gründe haben. Am Ende des gratis Probezeitraums etwa müssen Sie das Abo manuell erneut buchen.
Wenn Sie das Abo neu buchen, muss Ihr Fahrzeug erst einmalig geparkt werden und ein Update durchführen, bevor die Premium-Features aktiv sind. Stellen Sie außerdem sicher, dass Ihr Tesla stets über die aktuelle Software-Version verfügt, damit alle Funktionen reibungslos funktionieren.
Wenn Sie die Premium-Konnektivität schon einige Zeit abonniert haben und sie dann ausfällt, stellen Sie sicher, dass das hinterlegte Zahlungsmittel in der App noch aktuell und gültig ist.
Manchmal kann es auch schon helfen, die „Zahlungsmittel“-Seite nur aufzurufen, um dem System wieder auf die Sprünge zu helfen. Zu guter Letzt kann natürlich auch ein Neustart Ihres Tesla helfen. Hierzu haben wir weitere Infos in einem Übersichtsartikel zum Tesla Reboot zusammengefasst.
Tesla Premium Konnektivität Alternative
Eine wirkliche Alternative im Sinne eines weiteren Abonnements gibt es für die Premium Konnektivität nicht. Es gibt allerdings die Möglichkeit einer „Umgehung“.
Viele Premium-Funktionen sind auch in der Basis-Konnektivität verfügbar, wenn das Fahrzeug mit einem WLAN-Netzwerk verbunden ist. Wer also über sein Smartphone oder einen mobilen WLAN-Router einen Hotspot erstellt, mit dem sich das Fahrzeug auch während der Fahrt verbinden kann, kann viele Premium-Funktionen wie Musik- und Videostreaming oder den Webbrowser nutzen.
Einzig für die Echtzeitbilder des Wächter-Modus, die Live-Verkehrsanzeige sowie die Google-Maps-Satellitenbilder ist das Premium-Abo zwingende Voraussetzung. Wichtig für die WLAN-Alternative ist natürlich ein entsprechender Mobilfunkvertrag, der über genügend Datenvolumen für eine derart exzessive Hotspot-Nutzung verfügt.
Premium Konnektivität Tesla: Pro und Contra
Mittels WLAN-Hotspot gibt es also eine passable Alternative für die Tesla Premium Konnektivität. Doch woher weiß ich, welche Option nun besser ist? Was genau spricht jetzt für das Premium-Abo und was dagegen?
Kleiner Spoiler: Es hängt stark von den persönlichen Voraussetzungen ab. Doch der Reihe nach:
Pro Premium Konnektivität
Für die Premium-Konnektivität spricht zuallererst der Preis. Unbegrenztes, auch im Ausland oft gültiges, Datenvolumen für 10 € im Monat ist nicht schlecht, wenngleich es natürlich nur im Auto nutzbar ist. Und wer noch keinen Spotify-Account hat, der hat den Preis ohnehin schon fast wieder drin – vorausgesetzt natürlich, man kann mit Musik-Streaming im Auto etwas anfangen.
Auch die Verfügbarkeit von Satellitenbildern sowie die Live-Übertragung aus dem Wächter-Modus sind nette Gimmicks, die ab und an auch durchaus hilfreich sein können.
Unsere Pros auf einen Blick:
- günstiger Preis
- unbegrenztes Datenvolumen
- auch international nutzbar
- inklusive Spotify-Account
- Musik-Streaming im Auto
- Live-Satellitenbilder verfügbar
- Live-Bilder von Wächter-Modus
Contra Premium Konnektivität
Gegen das Premium-Abo spricht, dass es keine Komplettlösung ist. Gerade für beliebte Funktionen wie das Videostreaming benötigen Sie weitere Accounts, die den Preis in die Höhe treiben. Wenn Sie Netflix und Co. schon haben, ist das kein Problem. Ansonsten aber müssen Sie für den vollen Funktionsumfang mit mehr als 10 € pro Monat rechnen.
Ein weiterer Contra-Punkt, gerade wenn Sie bereits über einen Mobilfunktarif mit viel Datenvolumen verfügen: Die Alternative „WLAN-Hotspot“ ist zu gut. Sie können bis auf die Satellitenbilder, den Live-Wächter-Modus und die Live-Verkehrsanzeige sämtliche Funktionen benutzen.
Und mit Letzterer ist es ohnehin so eine Sache: Auch ohne Premium-Konnektivität werden Live-Verkehrsdaten zur Routenplanung genutzt. Die Staus und Verzögerungen werden nur nicht explizit auf dem Bildschirm angezeigt – für viele vermutlich ein verschmerzbarer Nachteil.
Unsere Contras auf einen Blick:
- keine Komplettlösung
- zusätzliche Accounts für Netflix und Co. nötig
- höhere Gesamtkosten
- WLAN-Hotspot oft ausreichend
- Basis-Verkehrsdaten vorhanden
Tesla Premium Konnektivität: Fazit
Wer das digitale Angebot im Tesla vollumfänglich nutzen und die Vorzüge mobiler Internetverbindung auskosten möchte, der macht für 10 € im Monat wenig falsch – gerade dann, wenn er noch keinen Spotify-Account und keinen großzügigen Mobilfunktarif hat. Er kauft eine Lösung, die ohne Weiteres zuverlässig funktioniert und die auch jederzeit wieder kündbar ist.
Wer sich hingegen die (kleine) Mühe machen will, einen WLAN-Hotspot einzurichten und ohnehin über einen ausreichenden Mobilfunktarif verfügt, der kann sich 120 € im Jahr sparen, ohne große Einbußen beim Funktionsumfang hinnehmen zu müssen. Dasselbe gilt natürlich auch für all diejenigen, die mit dem digitalen Angebot im Tesla gar nicht viel anfangen können oder wollen.
Die Fakten liegen also auf dem Tisch; damit sollte jeder selbst in der Lage sein zu entscheiden, ob sich die Premium-Konnektivität in seiner jeweiligen Situation lohnt oder nicht. In jedem Fall steht ja ein gratis Probezeitraum zur Verfügung, an dessen Ende vermutlich jedem etwas klarer ist, ob man auf die Tesla Premium Konnektivität verzichten kann oder nicht.
Es liegt bei Ihnen: Finden Sie die Premium-Konnektivität sinnvoll? Teilen Sie Ihre Meinung und Erfahrungen mit uns in den Kommentaren!