Mit der Tesla Fahrgestellnummer, auch als VIN bekannt, verbinden viele Tesla-Kunden einen entscheidenden Moment im Kaufprozess: Sobald die VIN nach der Bestellung im Tesla-Konto auftaucht, bedeutet das, dass das Fahrzeug produziert wurde und auf dem Weg zum Kunden ist – bis zur Übergabe kann es dann nicht mehr lange dauern.
In der Zwischenzeit können Sie sich mit diesem Tesla VIN Decoder schonmal schlau machen, was genau die Fahrgestellnummer bedeutet und interessante Informationen zu Ihrem Auto herausfinden. Denn den Allermeisten ist nicht bekannt, für was die Fahrgestellnummer eigentlich steht.
In diesem Artikel erklären wir die Bedeutung der einzelnen Ziffern und Buchstaben Schritt für Schritt. Damit können Sie dann auch Ihre eigene Tesla Fahrgestellnummer entschlüsseln. Und wer weiß, vielleicht lernen Sie sogar noch etwas Neues.
Tesla Fahrgestellnummer: Was ist die VIN?
VIN steht für „Vehicle Identification Number“, also für eine eindeutige Nummer, die das Fahrzeug zweifelsfrei identifiziert. In seltenen Fällen findet man die Nummer auch unter der deutschen Abkürzung „FIN“ (Fahrzeugidentifikationsnummer). Die Tesla VIN ist 17 Stellen lang, wovon die ersten elf eine Bedeutung haben, die wir weiter unten entschlüsseln. Die letzten sechs stellen eine eindeutige Seriennummer dar.
Wo findet man die VIN?
Wer die Tesla Fahrgestellnummer prüfen will, muss sie zunächst einmal kennen. Die Nummer findet sich in den deutschen Zulassungspapieren, auf der B-Säule der Fahrerseite sowie auf einer Plakette unterhalb der Windschutzscheibe, ebenfalls auf der Fahrerseite. Halten Sie für Letztere Ausschau nach einem kleinen „Fenster“ im unteren Bereich der Windschutzscheibe in der Nähe der Scheibenwischer.
Die Fahrgestellnummer ist, sobald die Tesla VIN Zuteilung erfolgt ist, auch digital einsehbar: In der Tesla-App ganz nach unten scrollen, im Fahrzeug das Menü „Software“ aufrufen oder im Benutzerkonto auf der Tesla-Website nachsehen.
Wenn Sie mehr über das digitale Angebot von Tesla erfahren wollen, werden Sie zum Beispiel in unserem umfangreichen Tesla-App-Guide fündig.
Tesla VIN Decoder: Dafür stehen die Ziffern
Hat man die VIN gefunden, geht es ans Entschlüsseln. Wir haben die Bedeutungen der einzelnen Stellen Stück für Stück aufbereitet – das Decodieren wird so zum Kinderspiel.
Tesla VIN Grünheide: Ziffer 1–3 zeigen den Hersteller
Die ersten drei Ziffern der Fahrgestellnummer deuten auf den Hersteller beziehungsweise den Herstellungsort hin. Bei Tesla gibt es folgende Möglichkeiten:
- 5YJ: Tesla in USA (Model 3/S)
- 7G2: Tesla in USA (Tesla Semi)
- 7SA: Tesla in USA (Model X/Y)
- SFZ: Tesla Roadster (gebaut in Großbritannien)
- LRW: Tesla in Shanghai/China
- XP7: Tesla in Grünheide/Deutschland
Neugierig, welche Unterschiede es zwischen den einzelnen Produktionsstätten gibt? Hier haben wir erklärt, welche Fabrik die beste Tesla-Qualität liefert.
VIN Decoder Tesla: Ziffer 4
Die vierte Stelle der Fahrgestellnummer spezifiziert das vorliegende Fahrzeugmodell. Dies ist bei Tesla relativ einleuchtend, da sie mit den offiziellen Modellbezeichnungen in Verbindung steht:
- S: Tesla Model S
- 3: Tesla Model 3
- X: Tesla Model X
- Y: Tesla Model Y
- R: Tesla Roadster
- T: Tesla Semi
- C: Tesla Cybertruck
Tesla VIN Decoder Model Y: Karosserietyp in Ziffer 5
Ziffer Nummer Fünf gibt den Karosserietyp und die Lenkradposition des Teslas an, wobei manche Buchstaben mehrere Bedeutungen haben können. Somit gibt es hier etwas mehr Auswahl:
- A: 5 Türen, Linkslenker, Fließheck (Model S) / Limousine (Model 3)
- B: 5 Türen, Rechtslenker, Fließheck (Model S) / Limousine (Model 3) / Kabine (Semi)
- C: 5 Türen, Linkslenker, SUV
- D: 5 Türen, Rechtslenker, SUV
- E: Linkslenker, 4 Türen, Limousine (Model 3) / 3 Türen, Cabriolet (Roadster)
- F: 4 Türen, Rechtslenker, Limousine
- G: 5 Türen, Linkslenker, SUV-Crossover
- H: 5 Türen, Rechtslenker, SUV-Crossover
Fahrgestellnummer Tesla: Sicherheit kommt an Ziffer 6
Mit der sechsten Ziffer wird es kompliziert, denn die Auswahl ist groß. Verschlüsselt werden mit der Ziffer Informationen zum verbauten Sicherheitsequipment – also Sicherheitsgurte, Airbags, Erkennungssysteme und Fußgängerschutz.
- 1: Typ 2 Sicherheitsgurte (2 vorn, 3 hinten), Front Airbags, Knie-Airbags (vorne), Seiten-Airbags, PODS
- 3: Typ 2 Sicherheitsgurte (2 vorn, 2 hinten), Front Airbags, Knie-Airbags (vorne), Seiten-Airbags
- 4: Typ 2 Sicherheitsgurte (2 vorn, 2 hinten), Front Airbags, Knie-Airbags (vorne), Seiten-Airbags
- 5: Typ 2 Sicherheitsgurte (2 vorn, 2 hinten), Front Airbags, Seiten-Airbags
- 6: Typ 2 Sicherheitsgurte (2 vorn, 3 hinten), Front Airbags, Seiten-Airbags
- 7: Typ 2 Sicherheitsgurte (2 vorn, 3 hinten), Front Airbags, Seiten-Airbags, Aktive Haube
- 8: Typ 2 Sicherheitsgurte (2 vorn, 2 hinten), Front Airbags, Seiten-Airbags, Aktive Haube
- A: Typ 2 Sicherheitsgurte (2 vorn, 3 zweite Reihe, 2 dritte Reihe), Front Airbags, Knie-Airbags (vorne), Seiten-Airbags, PODS
- B: Typ 2 Sicherheitsgurte (2 vorn, 2 zweite Reihe, 2 dritte Reihe), Front Airbags, Knie-Airbags (vorne), Seiten-Airbags, PODS
- C: Typ 2 Sicherheitsgurte (2 vorn, 2 zweite Reihe, 2 dritte Reihe), Front Airbags, Seiten-Airbags, PODS
- D: Typ 2 Sicherheitsgurte (2 vorn, 3 hinten), Front Airbags, Knie-Airbags (vorne), Seiten-Airbags, PODS
- E: nur Tesla Semi
PODS steht für „Passenger Occupant Detection System“ und ist ein System, welches erkennt, ob in einem bestimmten Sitz gerade jemand sitzt oder nicht. Das System kommuniziert mit den Airbags und bestimmt, ob und mit welcher Kraft diese bei einem Unfall aktiviert werden.
Die aktive Haube ist ein System zum Fußgängerschutz. Wird eine Kollision mit einem Fußgänger erkannt, hebt sich der hintere Teil der Motorhaube um 80 Millimeter an und wird dadurch flexibler. Dies reduziert das Risiko von Kopfverletzungen für den Fußgänger.
Übrigens: Teslas zählen zu den sichersten Fahrzeugen auf dem Markt und bekommen regelmäßig Höchstbewertungen in Crashtests in aller Welt. Lesen Sie bei Teslabs nach, warum die Sicherheit im Tesla so hoch ist.
Ziffer 7: Es ist ein E-Auto!
Erst an siebter Stelle der Tesla VIN wird so richtig deutlich, dass es sich beim vorliegenden Fahrzeug um ein E-Auto handelt, – falls man das nicht bereits am Hersteller Tesla erkannt hat. Bis 2013 wurde über diese siebte Ziffer der Typ und die Leistung des Lademoduls codiert, bei allen ab 2014 produzierten Autos ist der Akkutyp damit verschlüsselt.
- A: Lader mit 10 kW Ladeleistung
- B: Lader mit 20 kW Ladeleistung
- C: Lader mit 10 kW Ladeleistung und DC Schnelllader
- D: Lader mit 20 kW Ladeleistung und DC Schnelllader
- E: NMC/NCA-Batterie (bei in Shanghai produzierten Autos). Wenn Ziffer 8 „S“ ist, dann BYD LFP-Batterie (bei Nicht-Shanghai-Autos). Ansonsten steht E einfach für „Electric“
- F: LFP-Batterie. Wenn Ziffer 8 „S“ ist, dann kommt die Batterie von CATL.
- H: NMC-Batterie mit hoher Kapazität (85 kWh)
- S: NMC-Batterie mit Standard-Kapazität (60 kWh)
- V: NMC-Batterie mit ultra-hoher Kapazität (90 kWh)
Ziffer 8: Die Motoren
Die achte Ziffer bietet erneut jede Menge Auswahl. Es geht um die Motorisierung – und Tesla hat seit seiner Gründung jede Menge verschiedene Motoren verbaut. So ist es kein Wunder, dass die achte Ziffer der Tesla VIN 21 verschiedene Werte annehmen kann. Schauen wirs uns an!
- 1: ein Standard-Wechselstrom-Induktions-Motor, 3-phasig
- 2: zwei Standard-Wechselstrom-Induktions-Motoren, 3-phasig
- 3: ein Performance-Wechselstrom-Induktions-Motor, 3-phasig
- 4: zwei Performance-Wechselstrom-Induktions-Motoren, 3-phasig
- 5: zwei Motoren (Facelift Model S/X)
- 6: drei Motoren (Model S/X Plaid)
- A: ein Standard- oder Performance-Motor vom Typ „Wire Windings“ (3#RP, Model 3)
- B: zwei Standard-Motoren vom Typ „Wire Windings“ (3#DB, Model 3 oder Semi)
- C: zwei Performance-Motoren vom Typ „Wire Windings“ mit 82-kWh-Batterie (3#DP)
- D: ein Standard- oder Performance-Motor vom Typ „Wire Windings“ (Y#RP, Model Y)
- E: zwei Standard-Motoren vom Typ „Wire Windings“ (Y#DB, Model Y)
- F: zwei Performance-Motoren vom Typ „Wire Windings“ (Y#DP)
- G: nicht näher spezifizierter Motor, 51–60 kWh Batterie
- J: ein Standard/Performance-Motor vom Typ „Hairpin Windings“ (Y#RP, 3#RP)
- K: zwei Standard-Motoren vom Typ „Hairpin Windings“ (Y#DB, 3#DB)
- L: zwei Performance-Motoren vom Typ „Hairpin Windings“ (Y#DP, 3#DP)
- N: ein Standard-Motor, 81–90 kWh Batterie
- P: ein Performance-Motor, 81–90 kWh Batterie
- R: ein Standard-Motor vom Typ „Wire Windings“ (Y#RB, 3#RB)
- S: ein Standard-Motor vom Typ „Hairpin Windings“ (Y#RB, 3#RB)
- T: Zwei Performance-Motoren
Sonderstelle 9: Die Prüfziffer
An neunter Stelle der Fahrgestellnummer findet sich die Prüfziffer. Diese kann verwendet werden, um die Authentizität und Korrektheit der VIN zu prüfen – denn wurde die VIN nachträglich verändert oder fehlerhaft ausgestellt, stimmt die Prüfziffer nicht mehr.
Um die Prüfziffer zu erhalten, werden zunächst alle Buchstaben der VIN gemäß untenstehender Tabelle durch Zahlen ersetzt. Anschließend wird jede der 16 Zahlen (VIN ohne die Prüfziffer) mit einem Faktor multipliziert. Dieser Faktor läuft von 2 bis 10 und nochmals von 2 bis 9, wobei in der VIN von rechts nach links vorgegangen wird.
Die 17. Ziffer der VIN wird also mit 2 multipliziert, die 16. mit 3, und so weiter. Die neunte Ziffer wird mit 10 multipliziert, bevor die achte wieder bei 2 beginnt. Die allererste Ziffer der VIN wird schließlich mit 9 mal genommen. Alle so gewonnenen Zahlen werden zusammenaddiert. Die resultierende Summe wird durch 11 geteilt. Der bei der Division entstehende Rest (0 bis 10) ist die Prüfziffer der VIN. Falls der Rest Zehn ist, wird die Prüfziffer „X“ verwendet.
Wenn Sie also die Korrektheit Ihrer VIN überprüfen wollen, führen Sie die genannten Schritte aus und überprüfen Sie, ob das Ergebnis mit der Prüfziffer Ihrer Fahrgestellnummer übereinstimmt.
A, Ä, J | 1 |
B, K, S | 2 |
C, L, T | 3 |
D, M, U, Ü | 4 |
E, N, V | 5 |
F, , W | 6 |
G, P, X | 7 |
H, Q, Y | 8 |
I, R, Z | 9 |
O, Ö | 0 |
Ziffer 10: Das Modelljahr
An zehnter Stelle der Tesla VIN ist das Modelljahr des Fahrzeugs codiert. Die Spanne reicht aktuell von 2006 bis 2025.
- 6: 2006
- 7: 2007
- 8: 2008
- 9: 2009
- A: 2010
- B: 2011
- C: 2012
- D: 2013
- E: 2014
- F: 2015
- G: 2016
- H: 2017
- J: 2018
- K: 2019
- L: 2020
- M: 2021
- N: 2022
- P: 2023
- R: 2024
- S: 2025
Ziffer 11: Der Herstellungsort an elfter Stelle
Hinter Ziffer Elf der VIN versteckt sich der genaue Produktionsort des Autos. Hier geht es nochmal etwas detailreicher zu als bei Ziffer 1–3, die ja den Hersteller und damit zumindest auch das Land codieren.
- 1: Kalifornien, Menlo Park
- 3: Großbritannien, Hethel (Roadster)
- A: Texas, Austin
- B: Deutschland, Berlin/Grünheide
- C: China, Shanghai
- F: Kalifornien, Fremont
- G: Deutschland, Berlin/Grünheide
- N: Nevada, Reno
- P: Kalifornien, Palo Alto
- R: Entwicklung / Forschung
Die sechsstellige Seriennummer
Die letzten sechs Ziffern der Tesla VIN sind eine eindeutige Seriennummer, die das individuelle Fahrzeug eindeutig kennzeichnen. Keine zwei Fahrzeuge auf dieser Welt haben die gleichen letzten sechs Ziffern.
Während die letzten fünf Ziffern rein der Identifizierung des Fahrzeugs dienen, kann die erste Stelle der Seriennummer allerdings noch eine Bedeutung haben, wenn es sich um einen der folgenden Buchstaben handelt:
- A: Prototyp Stadium Alpha
- B: Prototyp Stadium Beta
- E: Evaluations-Prototyp (Roadster)
- F: Founder-Serie (Roadster Nummer 1 bis 1000)
- M: Prototyp fahrbar (Roadster)
- P: Produktionsfahrzeug (nur erste 100.000 Model S)
- R: Release-Kandidat
- S: Signature-Serie (erste 1000 Model S/X)
- V: Validierungs-Prototyp (Roadster)
Hat die erste Stelle der Seriennummer einen anderen Wert (in der Regel eine Zahl), so handelt es sich um ein „gewöhnliches“ Produktionsfahrzeug.
Alles entschlüsselt?
Sie haben es geschafft! Sie sind am Ende angekommen und haben Ihre Tesla VIN entschlüsseln können. Vermutlich haben Sie auch das ein oder andere gelernt, das Sie zuvor nicht gewusst haben, oder?
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Welche Erfahrungen haben Sie mit der VIN gemacht? Schreiben Sie es uns in die Kommentare!